Auszüge aus den
Beiträgen der Frauen

Außerdem war mein Sohn inzwischen 16 Jahre alt und ging zunehmend seine eigenen Wege. Wo stand ich jetzt? Was wollte ich? Das kann doch nicht alles gewesen sein? Langsam wuchs in mir die Idee, dass ich mich beruflich noch mal verändern wollte (musste!), sonst wäre ich erstickt. Ich hatte das Ziel vor Augen, etwas zu erlernen, was mir Freude bringt. Am Liebsten etwas mit Kunst.

Charlotte, 46.

Manchmal bereue ich es, Kinder bekommen zu haben. Ich weiß, das hört sich furchtbar an, aber dann säße ich nicht so in der Zwickmühle.
Meine Kinder sind 9 und 7.

Bettina, 39.

Aber irgendwie wollten diese kleinen Wesen nicht bei mir bleiben. Sie und mein Bauch haben sich nicht vertragen. Jedes Mal, wenn sie mir eingesetzt waren, sah es gut aus. Am Ende jedoch haben sie sich stets verabschiedet. Das war immer sehr schmerzhaft; nicht körperlich, sondern seelisch. Das letzte Mal, als es passierte, dachte ich, es bricht mir das Herz und ich werde es nie verwinden. Ich werde mich nie damit abfinden können, nicht Mutter zu werden. Nichts hatte ich mir sehnlicher gewünscht, als eine Familie zu haben, eigene Kinder, gezeugt von meinem Mann und mir. Ich kann die überwältigende Liebe immer noch spüren, wenn ich mir ausmale, ein eigenes Baby in den Armen zu halten, das ich von meinem Mann empfangen und in meinem Bauch ausgetragen habe. Aber es soll nicht sein.

Ida, 42.

Als ich das Büro meines nun Ex-Bosses verlies, fühlte ich mich einerseits unglaublich befreit und andererseits völlig nackt und schutzlos - ganz viel, von dem, was mich und mein Selbstwertgefühl ausmachte, hatte ich gerade weggeworfen: Einen Job der hohes Ansehen brachte, flexible Arbeitsmöglichkeit bot und darüber hinaus gut bezahlt wurde. Wie viele Frauen hatten mich um diese Tätigkeit beneidet! Und ich warf das alles hin. Mein Gott war ich hin und her gerissen zwischen den Gefühlen, aber die Erleichterung überwog, und ich wusste, ich hatte es richtig gemacht.

Kerstin, 40.

Man sagt ja, dass die meisten Frauen sich in ihre Therapeuten verlieben, was für sich allein noch nicht schlimm sein mag. Schlimm wird es erst, wenn daraus eine Liebesbeziehung entsteht, schlimm wird es, wenn der Therapeut einen missbraucht für ein eigenes persönliches Schicksal. Und schlimm wird es, wenn man dann fallen gelassen wird wie eine heiße Kartoffel, weil der Therapeut sich plötzlich erinnert, dass er Missbrauch von Schutzbefohlenen betrieben hat.

Martina, 40.

Mein Mann ist in die Paartherapie rein gegangen mit der festen überzeugung, dass ich krank bin. Es fällt ihm schwer, Anderes zuzulassen, er will an seiner heilen Welt festhalten. Die Wochen nach diesem Vorfall waren furchtbar, ich wurde nicht einmal mehr in den Arm genommen. Bestimmte Rituale, wie Kaffee ans Bett bringen, wurden aber weitergeführt. Die ersten Tage schlief er auf dem Sofa, dann kam er zurück, aber wir konnten nicht mehr miteinander sprechen.

Tora, 39.

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